Blockhütten
Wettbewerb Sport- und Erlebniszentrum • Kloster
Die "Blockhütten" für das Sport- und Erlebniszentrum in Kloster erscheinen, in der Idee eines kleinstmöglichen Eingriffs, provisorisch, leicht und transparent. Ganz im Geiste von Naturfreunden und Abenteuerlustigen sucht die Architektur einen Ausdruck von größtmöglicher Offenheit zur umgebenden Natur. Dabei bedienen wir uns einer Analogie des Vorgefunden: Der umbaute Wohnwagen.
Der Standort wird durch die direkte Uferlage des SEZ am See des Bleilochtal geprägt. Zu beiden Seiten des flachen Saale-Strandes erstreckt sich ein weitläufiges Zeltplatzgelände aus einer Vielzahl von kleinteiligen Bungalows und Wohnwagen.
Architektonisches Konzept | Aus dem umliegenden Zeltplatz ist über die Jahrzehnte eine Ansammlung von Ferienhäusern geworden. Baurechtlich sind hier keine festen Bauwerke zulässig. Daher haben die Nutzer, Stück für Stück, ihre mobilen Wohnwagen befestigt, mit Fassaden und Vordächern und zu Ferienhäusern verwandelt. Die räumliche Logik ist typischerweise: geschlossener Wohnwagen, überdachter halboffener Vorplatz, offener Außenraum.
Die gleiche einfache Raumgliederung wird auf die Bettenhäuser des SEZ übertragen: geschlossene Schlafkammern, überdachte halboffene Gemeinschaftsbereiche, offene Spielwiese.
Der Effekt ist eine Auflösung der gemeinschaftlichen Innenräume in überdachte Flächen, die mit dem Außenraum verschwimmen. Tektonisch ist dies mittels tragender Massivholz-Schotten und einer leichten Dachkonstruktion ablesbar, die das flache Gebäude optisch in kleinere Einheiten gliedert und auf den Maßstab des Zeltplatzes verweist.
Städtebau & Außenraumgestaltung | Diese unverbaute Anmutung und klare Hierarchie des Ortes, von Bootshaus und Hütten, möchte der Entwurf kontinuierlich fortschreiben. Er belässt den Bestandsbau - ohne Abriss - unverändert und schlägt ergänzend zwei aufgeständerte eingeschossige Holzbauten vor. Ihre Erscheinung erinnert an leichte Pavillons oder überdachte Terrassen. Sie fassen den offenen Außenraum sanft in funktionale Teilbereiche: Zufahrt und Parking, eine Workshop-Wiese und eine freie Spielwiese.
Nutzungskonzept | Die vorgeschlagenen „Klassencluster“ setzen sich aus hölzernen Schlafkammern zusammen, die zentral über eine gemeinschaftliche Halle erschlossen werden. Aus englischen Colleges ist dieses Prinzip als „Common room“ bekannt. Der Gemeinschaftsraum ist großflächig zum Außenraum öffenbar und nutzungsneutral. Er kann über den Tag wechselnd Speisesaal, Küche, Werkstatt, Klassenzimmer oder Seminarraum sein.
Baukonstruktion und Nachhaltigkeit | Tragwerk und Hülle sind vollständig aus Holz konstruiert und lagern auf Punktfundamenten aus Recyclingbeton auf. Im Unterschied zu konventionellen Holz-Ständerkonstruktionen mit vielschichtigem Wandaufbau wird eine monolithische Holzkonstruktion vorgeschlagen. Die Wandschotten sind unter Einhaltung von statischen Erfordernissen, Wärmeschutz und Schallschutz als Massivholz-Elemente mit einer Stärke von 20cm vorgesehen. Dies ermöglicht einen Verzicht auf Abdichtung, Unterspannbahnen und zusätzliche Dämmung.
Planungszeitraum
2020 | mit Rehwaldt LandschaftsarchitektenOrt
KlosterBudget
4.500.000 €Status
WettbewerbAuftraggeber
Landessportbund Thüringen & IBA ThüringenKooperation
Rehwaldt Landschaftsarchiteken & Hüls IngenieureGröße
2.200 m2Fotos
Büro Voigt