Theaterfundus
Eisenach
Das Landestheater Eisenach führt nach einer Brandstiftung die umfassende Sanierung des bestehenden Werkstattgebäudes einschließlich Probebühne, Tischlerei, Schlosserei und Malsaal durch. Ergänzend soll ein neues Lager für Requisiten-, Kostüm- und Kulissenmaterial angebaut werden. Die Bauaufgabe wird durch den städtischen Kontext, die funktionalen Anforderungen und die Theaterlogistik bestimmt.
Der Fundus erweitert die Werkstätten zeichenhaft, indem er das Lagern nach außen sichtbar macht. Die Grundform wird aus den städtebaulichen Vorgaben der innerstädtischen Lage und der Organisation des Hofes zur Anlieferung mit LKW bestimmt. Ein Satteldach wird dabei bis an das Bestandsgebäude gezogen und ist damit charakteristisch für den Anbau.
Der Innenraum bleibt als Ganzes erlebbar, indem die Geschosse als Galerien geöffnet bleiben und ähnlich einem großen Regal organisiert sind. Die Nutzenden können jederzeit den gesamten Raum und somit leicht die Lagersystematik und Objektgruppen erfassen.
Konstruktiv wird mit geringstem Materialaufwand umschlossene Fläche erzeugt. Im ersten Schritt wurde gemeinsam beschlossen, den Anbau komplett unbeheizt und ohne Dämmung zu realisieren. Weiterhin werden Holz und Beton mit minimalem Materialeinsatz und hoher Flexibilität als Skelettbau genutzt.
Eine sieben Meter hohe Halle im Erdgeschoss ist – gemäß den Brandschutzanforderungen – als Sockel in Beton geplant darauf baut ein übergroßer Dachstuhl aus Holz auf. Die Gebäudehülle besteht aus transparenten Polycarbonat-Stegplatten, die das Lager und die prägende Konstruktion dezent nach außen sichtbar machen und Tageslicht ins Gebäude lassen.
Planungszeitraum
2021-2024Ort
EisenachStatus
fertiggestelltAuftraggeber
Kulturstiftung Meiningen-Eisenach • Landestheater EisenachKooperation
Toni Emmrich • Laura Schieferdecker • Luzia StallmannLeistungsphasen
1-9Fotos
Philip Heckhausen