Langhaus
Wettbewerb 1. Preis | Saalburg
Im Langhaus ist ein Ferienort, in dem Wohnräume und Gemeinschaftsräume unter einem langen Dach zusammengefasst sind. Die Wohneinheiten sind flexibel teilbar, dabei sind alle Abstufungen von Individualität und Gemeinschaft möglich - Alle Einzelzimmer können über Wohnräume mit Küchen zu größeren Einheiten verbunden werden.
Die urförmige Erscheinung als Langhaus gibt dem Gebäude einen hohen Wiedererkennungswert und dem Ort eine starke Identität.
Städtebauliches Konzept | Das Gebäude entwickelt sich parallel zum Steilhang über die ganze Länge des Grundstückes. Als leichter Pavillon liest es sich gemeinsam mit den kleinen Häusern am Steilhang. Zum Anderen kann es als Grossbauwerk mit 190m Länge auch mit dem Massstab der Industriebauten an der Staumauer verstanden werden.
Die Ferienhäuser und gemeinschaftlich genutzten Bereiche werden unter einem langen Dach zusammengefasst.
Der Baukörper reagiert auf die besonderen Qualitäten des Ortes und ordnet den Kontext, indem er zwei unterschiedliche Außenbereiche definiert: Im Norden tritt der Wald bis an das Gebäude heran. Im Süden ist dem Gebäude eine Wiese vorgelagert, die den Blick auf den See ermöglicht. Das Gebäude orientiert sich in beide Landschafträume gleichermaßen. Im Norden erweitert sich der Wohnraum in den Wald. Im Süden öffnet sich der Blick in die Ferne. Über kleine Wege und Treppen gelangen die Bewohner und Passanten zu den Terrassen auf dem Steilhang und dem Steg mit Sauna und Badestelle.
Architektonisches Konzept | Der Entwurf folgt der Idee des Langhauses als vielfältiges Organisationsfüge, das unter einem gemeinsamen Dach differenzierte Abstufungen von privat zu öffentlich, Individuum und Gemeinschaft ermöglicht. Dach und Plattform bilden eine Grundstruktur, in der Module als kleinste Einheit, Schlafalkoven und Sanitärzelle, innerhalb des Konstruktionsrasters kombinierbar sind. Die Einheiten können durch überdachte Terrassen getrennt und dadurch als Wohngruppen ablesbar werden, oder aber zugunsten durchlässiger Gemeinschaftsflächen und größerer Flexibilität der Wohneinheiten zu einer Reihe verdichtet werden.
Module | Die Module strukturieren den fließenden Grundriss. Dieser gliedert sich in drei parallele Zonen. Die Sanitärmodule bilden die Kernzone aus und werden ergänzt durch Küchen sowie Sonderfunktionen, wie beispielsweise Kamine. Zu den beiden Fassaden strukturieren die Alkoven den Grundriss. Dazwischen entstehen nutzungsneutrale Räume, die am Tag zum Wohn-, Arbeits-, Ess- oder Spielzimmer werden und am Abend den Alkoven zu einem Schlafraum erweitern. Mit Schiebeelementen und Türen werden Raumbereiche geöffnet oder abgetrennt. In regelmäßigen Abständen ermöglichen Schalträume die Erweiterung oder Zusammenlegung von Wohneinheiten. Eine weitere Unterteilung der Räume in kleinere Einheiten durch Module oder Möbel ist möglich und erhöht die Nutzungsflexibilität.
Planungszeitraum
2018-2019Ort
SaalburgStatus
nicht beauftragtAuftraggeber
IBA Thüringen & Stiftung Baukultur ThüringenLeistungsphasen
1-2Fotos
Büro Voigt