Reinichens Gut
Wettbewerb 2.Preis | Hohenmölsen
Neues „Reinichens Gut“ | Das neue Gutshaus liegt zentral am Markt in der Altstadt Hohenmölsens. Prominent positioniert es sich neben Rathaus und Kirche, deren Türme das Stadtbild maßgeblich bestimmen. Ergänzend zu diesem Ensemble schlägt der Entwurf einen neuen Turm am Altmarkt vor. Es entsteht eine Achse von stadtprägenden Türmen: Rathausturm, Kirchturm und Gutshaus-Turm. Entlang dieser Reihung eröffnen sich Freiräume in Form von Plätzen: der Markt, Altmarkt und „Gutshof“. Der Gutshof, neu belebt durch sensible Eingriffe, wird als dritter Platz in dieser Reihe zu einem Ort für Feiern und Hochzeiten in Hohenmölsen.
Kleinmaßstäblich schließt der Treppenturm die Lücke der Häuserzeile zwischen Fleischer und Pfarrhaus und vervollständigt die Platzkante zum Altmarkt. Das Gutshaus rückt aus der „zweiten Reihe“ nach vorn und wird als öffentliches Gebäude sichtbar.
Treppenturm als Verbindung | Der Treppenturm wird zur neuen Adresse und „Auftakt“. Er schließt platzseitig an die Stirn des Bestandsgebäudes an, verbindet die Geschosse und schafft gleichzeitig einen hochwertigen Innenraum. Die Treppe ermöglicht eine barrierefreie Erschließung aller Geschosse, einschließlich des Dachraums. Dies eröffnet die Möglichkeit das Dach als weitere Fläche von 180 qm zu nutzen und als großzügigen Saal zu erschließen.
Große Fenster verbinden Innen- und Außenraum und öffnen den Blick auf Altmarkt, Kirche und Rathaus. In Anlehnung an die ursprüngliche Fassade des ehemaligen „Reinichens Gut“ ist der Anbau vollständig in Ziegel gemauert.
Gutshaus neu belebt | Um den Gutshof neu zu beleben, erhält die Bestandsfassade große Tore, die Hof und Gebäude miteinander verbinden und eine vielseitige Nutzung des Erdgeschosses ermöglichen. Die grün gestrichene Holzfassade verkleidet die Außendämmung und gliedert die Schauseite des Hauses zum Hof. Der Dachvorsprung ermöglicht einen Schutz im Außenbereich für Feste und ist Witterungsschutz für die Fassade. Bei einer für den Dachraum notwendigen Neueindeckung und Dämmung des Daches kann ein Vordach kostengünstig ergänzt werden.
Stube im Erdgeschoss | Das Gewölbe im Erdgeschoss wird instandgesetzt und erhält eine stimmungsvolle Gestaltung, welche die markante Decke hervorhebt. Das Muster von Reben und Trauben gibt der „Stube“ einen fröhlichen Charakter, passend für kleine Trauungen und Weinausschank. Große verglaste Türen öffnen den Raum nach außen. Zusätzlich wird eine Küche mit Lager am Saal vorgeschlagen, wodurch die Möglichkeiten der Nutzung für Vereine, Hochzeiten oder Schulanfänge noch vielseitiger werden. Ein Vorbereich und barrierefreies WC vervollständigen das Raumangebot.
Saal im Dach | Das Dach kann, zusätzlich zum Erdgeschoss, als zweiter Multifunktionssaal ausgebaut werden. Die große stützenfreie Fläche eignet sich hervorragend für größere Veranstaltungen. Der Lagerraum an seiner Rückseite ermöglicht maximale Flexibilität. Die historische Dachkonstruktion weckt Erinnerungen an Heuböden oder Kirchenschiffe. Ausbau und Ausstattung sind minimalistisch: Durch eine Aufsparren-Dämmung bleibt die Dachschalung roh und lässt die historische Dachkonstruktion sichtbar.
Planungszeitraum
2021Ort
HohenmölsenBudget
1.500.000 €Status
Wettbewerb | 2. PreisAuftraggeber
Stadt HohenmölsenKooperation
Laura SchieferdeckerGröße
500 m2Fotos
Büro Voigt